Welches Equipment ist wirklich sinnvoll? Was sollten Doku-Fotograf:innen auf keinen Fall vergessen? Was darf auf keinem Shooting fehlen? Was erleichtert mir den Doku-Alltag wirklich und was ist nur Geldverschwendung? Der Start in die spannende Branche der dokumentarischen Familienfotografie ist gepflastert mit einem Haufen Fragen. Von den technischen Entscheidungen ganz zu schweigen. Zum Glück müssen wir nicht alle Erfahrungen selbst machen, sondern können voneinander und den Erfahrungen unserer Kolleg:innen profitieren. Übrigens auch dann, wenn wir schon etwas länger im Geschäft sind. Na dann! Nichts wie los…

Kamera? Läuft.

Fangen wir am Anfang an: Bei der Kamera. Welche ist denn eigentlich die „Beste“ für Familienreportagen? Hier gilt übrigens – wie bei allen folgenden Erfahrungen – dass nicht immer eine Lösung für alle passt und unsere Tipps dir hier in erster Linie Inspiration und Orientierungshilfe sein sollen. Was für dich persönlich am besten funktioniert, darfst du dann beim Machen austesten. Aber die ewiglange Recherche können wir dir ersparen.

Macht es dir leicht: die Vollformatkamera ohne Spiegel.

Warum seit einiger Zeit viele Fotograf:innen von der klassischen Spiegelreflexkamera auf eine spiegellose wie die Sony Alpha 7III oder die Canon EOS r6 umsteigen? Liegt auf der Hand. Beziehungsweise an ihrem Gewicht. Denn wo kein Spiegel ist, da sind natürlich auch weniger Gramm. Und wer schon einmal einen ganzen Tag lang seine Kamera beim Dokushooting im Familienalltag mit sich herumgetragen hat, weiß so ein kompaktes Arbeitsgerät sehr zu schätzen.
Was aber auch sehr cool ist: der Silent-Modus, der still und leise an die Stelle tritt, wo vorher der Klappspiegel war und für das charakteristische Klicken gesorgt hat. Und auch wenn dieses Klick-Geräusch was herrlich Nostalgisches hat: In manchen Momenten (z.B. wenn das Baby schläft, wenn du eine Geburt begleitest oder die Familie gerade deine Anwesenheit vergessen hat und ganz unbefangen agiert), kann es doch ziemlich stören.

Ganz subjektiv: unsere Objektiv-Empfehlungen:

Hier mal unsere ganz subjektive Auswahl an Objektiven, die wir in der dokumentarischen Familienfotografie zu Hause bei unseren Kund:innen als hilfreich und sinnvoll erachten:

35 mm Festbrennweite

Wenn Du eine Festbrennweite hast, dann hast du eines schon mal nicht: Stress mit dem Zoom. Den kannst du dann nämlich getrost vergessen und dich anderen Dingen zuwenden. Zum Beispiel den gegebenen 35mm mit denen du deine Bildkomposition aufbaust. Weiterer Pluspunkt: die super Lichtstärke der Objektive mit einer Festbrennweite.
Und keine Sorge: Mit den 35 mm kannst du die allermeisten Momente und Situationen gut abdecken und für intensive Momente ganz nah dran sein an der Familie. Das Ergebnis: berührende Szenen und starke Bilder, die die großen und kleinen Geschichten einfangen und erzählen.

24 mm Festbrennweite 

Du möchtest deinen Horizont erweitern? Oder Bilder machen, auf denen mehrere Personen zu sehen sind? Dann bist du mit dieser etwas weitwinkligeren Festbrennweite gut beraten. Sie eignet sich bestens für das Fotografieren in kleineren Räumen und überall dort, wo du mit dem 35mm Objektiv an deine Grenzen bzw. die Zimmergrenzen kommst. Auch Momente mit mehr Dynamik und Bewegungen (von denen es doch so einige gibt) können damit super eingefangen werden. 

24-70 mm Zoom

Dieses Objektiv ist dein Schweizer Taschenmesser für Fotograf:innen, mit dem du für alle Situationen und Eventualitäten gewappnet bist. Oder wenn dir die Zeit für einen Objektivwechsel fehlt oder du eben einfach gerne auf Nummer sicher gehen möchtest. Getreu nach dem alten Musketier-Motto: eines für alle Familienreportagen.

Speicherkarte reloaded.

Die besten Speicherkarten sind genau wie dokumentarische Familienfotografie auch sein sollte: schnell bereit, wenn es wichtig ist. Soll heißen: Wer eine Bilderserie aufnimmt, möchte nicht lange warten bis die Speicherkarte auch mal endlich hinterherkommt. Schließlich kann der nächste wundervolle Moment nur einen Wimpernschlag entfernt sein. Das Geld in eine schnelle Speicherkarte mit 300MB/s aufwärts ist also gut investiert. Und den Pro-Tipp gibt’s kostenlos obendrauf: Auch die superste Speicherkarte kann mal versagen oder defekt sein. Wenn du deine Bilder parallel auf zwei Karten abspeicherst, kann dir das aber herzlich egal sein. 

Tragende Rolle: der Kameragurt

Keiner knipst ununterbrochen. Das gilt natürlich auch für Familienreportagen. Und doch sollte die Kamera jederzeit griffbereit sein, sobald sich eine neue Momentaufnahme ankündigt. Einem Kameragurt oder Kameraschal kommt damit eine ziemlich tragende Rolle zu, denn sie ermöglichen dir freie Hände einerseits und schnelle Reaktionen andererseits.

Mit Sicherheit besser: externe Festplatten.

Wichtig und nie aus der Mode: die gute alte Datensicherung. Sichere deine Sessions auf einer externen Festplatte – zum Beispiel einer 2,5-Zoll-Festplatte, die sich easy überall hin mitnehmen lässt und ohne zusätzliche Stromquelle auskommt. Das macht sie z.B. auch perfekt, um unterwegs mal Bilder zu bearbeiten. Du arbeitest lieber am Schreibtisch? Dann empfehlen wir eine externe 3,5-Zoll-Festplatte, mit der du auch gut deine Daten archivieren kannst.

Gelungener Austausch: mit Ersatzakkus

Elektronische Sucher verbrauchen etwas mehr Strom als Spiegelreflexkameras und insgesamt fotografieren wir Doku-Fotograf:innen ja unsere Reportagen oft über einen längeren Zeitraum hinweg. Wie blöd wäre es dann, wenn wir das Ende der Geschichte nicht mehr mitbekommen, nur weil der Akku leer ist? Eben. Ein oder zwei Ersatzakkus sind deshalb auch kein Tipp, sondern einfach ein Muss. Genau wie das passende Ladegerät. 

Rennen können: mit Kamera-Rucksack

Dokufotografie ist ja immer auch ein bisschen Action: kriechen, klettern oder hinterher rennen gehören fast schon zur Jobbeschreibung für starke Familienreportagen. Und ein Rucksack als Kameratasche kann dabei verdammt hilfreich sein. Außerdem passt in so eine Tasche ja meist nicht nur die Kamera hinein, sondern auch einige der anderen als hilfreich vorgestellten Dinge wie der Ersatzakku oder die externe Festplatte.

Tja, das wars im Grunde. Wenn du jetzt noch Offenheit, Neugier, Empathie, Timing, Toleranz, Freundlichkeit, Professionalität, ein gutes Auge, Fingerspitzengefühl und die Superpower des Unsichtbar-Machens mitbringst, hast du eigentlich alles, was du brauchst, um starke Dokufotos zu machen. Ach und außerdem haben wir auch noch diese Kleinigkeiten als unverzichtbar für eine gelungene Fotosession in Familien identifiziert: 

  • Deodorant
  • Kopfschmerztabletten
  • Ersatzkleidung
  • Snacks
  • Wasserflasche
  • Sonnencreme & -hut
  • Was Kleines für die Kinder
  • Backup Kamera
  • Labello
  • Unterwasser Kamera
  • Regenjacke

Wir hoffen, dass dich dieser Post inspiriert und beim Start in die dokumentarische Fotografie hilft. Und doch möchten wir dich ermutigen, deine eigene Liste, deinen eigenen Flow und deine ideale Ausrüstung selbst zu entdecken. Schreib doch mal in die Kommentare: Was ist dein Must-Have beim Fotografieren?

Die Fotos im Artikel sind (in der Reihenfolge von oben nach unten) von Manuela Asmus (Titel), Anne Starke, Simona Dietiker, Elle VenjakobTanja Münnich, Julia Kojeder und Britta Eiberger.

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