Heute wird hinter die Kulissen geblickt: Was ist Doku-Fotograf:innen wichtig, wenn es ans Festhalten der eigenen Festtagsmomente geht? Und vor allem: Wie kriegt ihr Profis die ganze Verwandtschaft aufs Bild?
Wir haben uns im doku.kollektiv umgehört. Lasst euch inspirieren! Am Ende findet ihr alle Tipps ganz knapp zusammengefasst.
Winterwald
“Für mich ist es besonders wichtig, die Reaktionen der Kinder beim Öffnen der Geschenke zu fotografieren, aber auch das Staunen beim Betrachten der Weihnachtsbeleuchtung oder dem Krippenspiel in der Kirche. Die Großeltern kann ich gut beim Spaziergang, um die hibbelige Anspannung einmal abzulaufen, mit aufs Bild bringen oder beim gemeinsamen Spielen vor und nach der Bescherung. Meiner Erfahrung nach genießen Großeltern die Zeit mit den Enkeln besonders an Weihnachten sehr, so dass sie sich gern von den Kindern ins Spielen mitreißen lassen. Wenn die Großeltern oder andere Verwandte sich etwas zieren fotografiert zu werden, wäre es auch eine Idee, das als Weihnachtswunsch zu äußern.”  Julia Rose-Greim

 

“Ich habe die Kamera immer einsatzbereit in Reichweite, aber ohne mich zu stressen. Wenn sie nicht da ist, oder es mir zu viel ist, mich aber ein Moment anspricht, mache ich “Trockenübungen” und überlege, warum mich der Moment berührt und wie ich ihn festhalten würde. Das entspannt mich und ich weiß eh, dass es viele tolle Momente gibt, die ich nicht erwischen werde, aber dann den Einen eben doch festhalten kann, wenn ich entspannt bin und einfach meiner Muße folge. Ich mag die ruhigen und scheinbar langweiligen Momente, die im Schlafanzug mit Büchern und ja, auch Tablets und Handy, die ohne Struktur. Wir machen meistens auch ein Selbstauslöser-Foto vorm Baum mit der Familie. Das gibt dann über die Jahre eine tolle Reihe und ich bin auch drauf. Das Weihnachtsbaumschmücken ist bei uns eine Tradition der Kinder mit Papa, die ich jedes Jahr festhalte.”  Sylvia Fischer
 
weihnachten
“Meine Lieblingsmotive sind das verzückte Naschen von all den süßen Verführungen, die zur Weihnachtszeit auf den Tisch kommen. Das Auspacken und Spielen mit den Geschenken an Heiligabend fange ich ebenfalls mit ein. Da die Großeltern mit dabei sind, kann ich sie ganz unaufdringlich beim Geschehen fotografieren, ohne dass es sie stört.” Franziska Nauck
“Ich mache mir keinen Druck bzw. habe kein besonderes Vorhaben. Meine Kamera ist immer griffbereit, aber in diesem Jahr versuche ich die Momente eher zu genießen, als mit der Kamera festzuhalten. Ich drücke sie dieses Jahr vielleicht mal allen anderen in die Hand, damit ich auch mit auf Bildern bin.” Nina Riehl

 

“Ich dokumentiere auf jeden Fall die jährliche Traditionen wie das Plätzchen backen und das Tannenbaum schlagen. Meine Lieblingsmotive sind definitiv die Emotionen, wenn der Moment sein Highlight hat, wie beim Teig naschen und dem Geschenke auspacken. Die Familie beachtet die Kamera schon gar nicht mehr, denn bei insgesamt elf Kindern in der Familie, kennen die das schon 😜.” Karo Vitellaro

 


“Ich stelle die Kamera beim Essen auf und fotografiere mit Intervallfunktion oder löse mit dem Handy aus. Gerade Oma und Opa fotografiere ich streng dokumentarisch, ganz ohne Vorwarnung. So lassen sie sich das gefallen.” Agnes Bledowski

 

Weihnachtsmann“Ich fotografiere beim Vorbereiten der Deko, wie des Essens, anstoßen mit den Sektgläsern, beim Baum-Bestaunen, beim Geschenke-Öffnen. Ich kriege dann immer mal einen blöden Spruch von meiner Mama. Das nervt mich voll, denn sie ist hinterher am glücklichsten mit den Fotos. Meine Jüngste macht auch gerne Fotos mit meiner Kamera. Davon gibt es ein Lieblingsbild von mir, wie ich volle Pulle meckere und meine Tochter amüsiert zu mir schielt und am Baumschmuck hantiert. Das ist so schön ehrlich und humorvoll. Ich kriege immer alle Familienmitglieder mühelos fotografiert. Alle machen mit, denn alle wissen, dass ich nicht locker lasse und einfach “drauf halte”, beziehungsweise ignorieren sie mich, denn ich fotografiere sie nur beobachtend.” Anna Meyer-Kahlen

 

“Ich finde die Momente gespannten Zusehens ganz besonders – bei uns werden die Geschenke nicht alle auf einmal aufgerissen, sondern abwechselnd, so dass alle anderen zusehen und mitfiebern, was wohl verpackt ist – mit langen Hälsen und großen Augen. Außerdem mag ich das Chaos aus Geschenkpapier, Schleifen, Verpackungen und den Kindern mittendrin. Interaktionen mit Verwandten ergeben sich beim gemeinsamen Ausprobieren der Geschenke wie von selbst. Die Kamera ist immer dabei und es stört bei uns auch keinen mehr, wenn ich nebenher fotografiere.” Britta Eiberger

 

Bescherung“Mein Tipp: Die Kamera sollte immer griffbereit liegen. Ich fotografiere dann ohne Ankündigung.” Tanja Münnich

 

 

 

“Am liebsten das ungeduldige Warten der Kinder, den Stress beim Rest der Familie, dann die immer wieder staunenden Augen beim Anblick der brennenden Kerzen am Baum, die Freude beim Auspacken der Geschenke, wenn es das Richtige war, die versteckte Enttäuschung, wenn es nicht ganz das Richtige war und am liebsten die Umarmungen untereinander und hinterher die lustigen Stillleben vom komplett im Chaos versunkenen Wohnzimmer. Die besten Chancen für Fotos mit Oma und Opa gibt es immer, wenn die Kinder sich für die Geschenke bedanken und dafür Oma und Opa mal richtig feste und lange drücken.”  Barbara Puchta
“Während der Festtage fotografiert mein Ehemann mehr als ich. Aber wenn ich fotografiere, dann meistens das Geschenkeauspacken bei den Omas und Opas. Die bekommen dann eine PicDrop-Galerie freigeschaltet. Wir machen an Heiligabend auch immer ein gestelltes Foto zu viert.” Karin Schlüter 
“Ich fotografiere schon in der Adventszeit unsere Rituale und nutze dabei auch den Selbstauslöser der Kamera, um auch mit auf den Bildern zu sein. An Weihnachten selbst sind mir auch die Emotionen und Reaktionen der Kinder am Wichtigsten. Oma und Opa werden gar nicht gefragt. Da ich die Kamera sowieso die ganze Zeit in der Hand halte, fällt es gar nicht weiter auf, wenn ich sie auch fotografiere.”
Carolin Ries
Jetzt zum Festhalten und wiederfinden alle Tipps und Erfahrungen der Doku-Fotograf:innen zusammengefasst:
  1. Die Kamera sollte immer griffbereit und natürlich volle Akkus und eine leere Speicherkarte eingelegt sein.
  2. Um selbst mit aufs Bild zu kommen verwendet die Intervallfunktion der Kamera und ein Stativ. So entstehen über den Selbstauslöser und einen längeren Zeitraum Dokufotos wie von selbst. Alternativ stellt ihr die die eigene Kamera auf die Bedingungen vor Ort ein und drückt sie dann jemand anderem in die Hand. Gerade ältere Kinder da gern einbeziehen.
  3. Oma und Opa solltet ihr einfach mit fotografieren, wenn sie mit den Enkeln interagieren und kein großes Aufheben darum machen. Es ist einfach so, dass bei euch viel fotografiert wird. Punkt. 🙂 
  4. Vergesst nicht, das Chaos zu umarmen und auch darauf euren fotografischen Blick zu richten. 

 

(Bilder von Karo Vitellaro, Tanja Münnich und Sylvia Fischer)

 

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