Carolin Ries – doku.trainee im doku.kollektiv

Ein Businessshooting im eleganten Ambiente eines Brautmodeladens – das klingt nach einer glamourösen Aufgabe für eine:n Fotograf:in. Doch manchmal erlebt man auch unerwartete Wendungen inmitten solch stilvoller Kulissen. So geschehen bei einem Shooting, das ich in einem Brautmodeladen hatte, und das in Erinnerung bleiben wird – nicht nur wegen der tollen Fotos.

Ein Baumstamm im Brautmodengeschäft?

Die Aufgabe schien zunächst einfach: Ich sollte eine Reportage über den Brautmodeladen einer Freundin machen. Die Besitzerin und ihre erste Kundin saßen bereits auf dem gemütlichen Sofa und ich begann, mich durch den Raum zu bewegen, um die beiden aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren. 

In meiner Begeisterung und voller Konzentration auf die Fotos achtete ich jedoch nicht auf den Boden vor mir. Und dann geschah es: Ich stolperte über etwas, das völlig unerwartet inmitten des Ladens stand – ein Baumstamm, der als Hocker für die Anprobe diente. Ja, du hast richtig gehört, über einen Baumstamm! In diesem Moment habe ich nur noch gespürt, wie ich ins Straucheln geriet. Doch ich wollte um keinen Preis meine Kamera beschädigen, also riss ich sie hoch und versuchte, sie zu retten.

Die Kamera überlebte meinen unfreiwilligen Sturzhelden-Moment unbeschadet, aber mein Fuß zahlte den Preis. Bei meiner Rettungsaktion hatte ich ihn so unglücklich verdreht, dass der äußere Mittelfußknochen brach. Eine Verletzung, die normalerweise eher Tänzern zugeschrieben wird – ich schätze, ich habe in diesem Moment meine innerliche Ballerina entdeckt. 

Alles für die besten Fotos

Obwohl der Schmerz in meinem Fuß bereits stark war, beschloss ich, das Shooting fortzusetzen. Wir hatten gerade erst angefangen  und es war ein dreistündiges Shooting geplant. Ich biss die Zähne zusammen und konzentrierte mich darauf, die besten Bilder zu bekommen.

Der Schmerz wurde mit jeder Minute intensiver. Als ich später auf dem Heimweg war, musste ich konstant im zweiten Gang fahren, da das Treten der Kupplung beim ersten Mal Tränen in meine Augen trieb. Zuhause angekommen, zog ich meine Schuhe aus und innerhalb von Sekunden schwoll mein Fuß auf die doppelte Größe an. Hüpfen auf einem Bein wurde plötzlich zur einzigen Fortbewegungsoption.

Sonntagabend in der Notaufnahme…

Die nächste Station war die Notaufnahme im Krankenhaus. Dort wartete ich ewig, aber der Betrieb war so groß, dass ich nach vier Stunden Wartezeit ohne Behandlung wieder nach Hause gefahren bin. Es war eben ein Sonntagabend und der Warteraum voll mit Fußballern, die sich die kleine Zehe verstaucht hatten. So etwas geht natürlich vor. Stellt euch vor, was die erst für Schmerzen gelitten haben müssen.

Am nächsten Tag suchte ich dann einen Arzt auf, der es kaum glauben konnte, dass ich mit einem gebrochenen Fuß herumlief. Die Diagnose war eindeutig: Gips und eine lange Genesungszeit.

Trotz des schmerzhaften Missgeschicks war eines klar – die Fotos waren großartig geworden. 

Und gelernt haben wir jetzt natürlich folgendes: Save the camera first!

 

Text und Bilder von Carolin Ries.

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